Neuerscheinung: Innigkeit und Verklärung
„Dieses Zusammenspiel von Klarinette und Streichern ist einfach etwas Besonderes“
– Sharon Kam spielt Klarinettenquintette von Brahms und Reger ein
Johannes Brahms (1833-1897)
Quintett für Klarinette,
zwei Violinen, Viola und Violoncello
b-moll op. 115
Max Reger (1873-1916)
Quintett für Klarinette,
zwei Violinen, Viola und Violoncello
A-Dur op. 146
Sharon Kam - Klarinette
Isabelle van Keulen - Violine
Ulrike-Anima Mathe - Violine
Volker Jacobsen - Viola
Gustav Rivinius - Cello
Bonus-CD, limitierte Ausgabe
W. A. Mozart (1756-1791)
Quintett für Klarinette,
zwei Violinen,
Viola und Violoncello A-Dur KV 581 „Stadler“-Quintett
Sharon Kam im Gespräch mit Michael Kube
Veröffentlichung: 16. Oktober 2015
Das Streichquartett hat eine perfekt austarierte, homogene Besetzung und gilt nicht von ungefähr als die „Königsgattung“ der Kammermusik. Was passiert, wenn sich nun eine Klarinette hinzugesellt? Damit trifft ein Blasinstrument mit ganz verschiedenen Registern hinzu. Mit ihnen kann es hervortreten und sich begleiten lassen, dann aber ganz plötzlich ins Stimmgewebe abtauchen und für überraschende klangliche Abwechslung sorgen. Die bedeutendsten Werke dieser Gattung stammen von Mozart, Brahms und Reger, wobei die späteren Werke sich jeweils auf ihre Vorgänger beziehen – eine hochinteressante Kette von Werken. Mozarts Quintett hatte Sharon Kam im Jahr 2010 bereits als Seitenstück zum Konzert mit ihren Kollegen Isabelle van Keulen, Ulrike-Anima Mathé, Volker Jacobsen und Gustav Rivinius aufgenommen. Ganz bewusst hatte sie sich kein bestehendes Quartett als Partner gesucht, sondern befreundete Solisten zusammengerufen. So konnte ein echtes Quintett entstehen und keine "4+1"-Konstellation. Die Harmonie war auf Anhieb groß, und so haben sie immer wieder gemeinsam konzertiert – dabei natürlich auch Brahms und Reger im Gepäck.
Die Idee einer weiteren Aufnahme bot sich somit irgendwann quasi von selbst an. Beides sind ganz besondere, späte Stücke: Brahms mit einer für ihn ungewohnt offenen Emotionalität und einem resignativen Ausklang, Reger mit einem dichten, aber immer durchsichtigen allerletzten Werk. Gerade dieses Stück dürfte für so manchen Kammermusikfreund eine Überraschung sein. Auch der Klarinettistin Sharon Kam hat es dieses Werk besonders angetan: „Es war eine Liebe auf den ersten Blick – oder das erste Hören! Und es hat mich fasziniert, wie kompliziert dieses Stück ist, und wie unkompliziert es wird in dem Moment, wo man diese Partitur besser kennen lernt. Und diese Herausforderung hat mich total gepackt.“ In der nun vorliegenden Einspielung verlebendigen die fünf Verbündeten diese Musik, leuchten sie bis in alle Winkel aus, lassen Emotionen los, behalten aber immer den Zügel struktureller Übersicht in den Händen – und dies alles gemeinsam wie in einem einzigen Atem.
Wer Lust hat, noch etwas tiefer in die Welt der Querverbindungen einzusteigen, für den gibt es die limitierte Sonderauflage. Hier kommt eine weitere CD hinzu, die das Mozart-Quintett enthält sowie ein informatives Gespräch zwischen der Klarinettistin und dem Reger-Herausgeber Michael Kube. Anhand von Musikbeispielen, Briefzitaten und Erläuterungen kann man dem Zauber dieser Musik noch näher rücken.